Informationen zum Peipsi Järv

Der Peipsi Järv (Peipussee) ist der größte See Estlands
und bildet einen natürlichen Teil der Grenze zwischen
Russland und Estland.
Das Ufer ist zum größten Teil mit Schilf bewachsen und
schlecht zugänglich.
Interessant ist der Nordteil dieses Sees, da es dort lange
Sandstrände sowie Übernachtungsmöglichkeiten in un-
mittelbarer Nähe des Ufers gibt.
Leider ist das Wasser in den letzten Jahren durch Algen-
wuchs derart dunkel, dass das Badevergnügen stark be-
einträchtigt wird. Schaut man auf die Wasseroberfläche,
wirkt es schwarz, und es ist unheimlich, darin zu baden.
Aktuellen Berichten kann man entnehmen, dass dieser
See leider dem biologischen Untergang geweiht ist -
wie es damals bei dem Bodensee der Fall war, der kurz
vor dem völligen Umkippen mit sehr viel Aufwand gerade
noch gerettet werden konnte. Beim Peipussee sind mir
solche Bemühungen weder bekannt noch aufgefallen.

Weitere Informationen zum Peipussee hier (Link zu "Wikipedia")
und in der Rubrik "Estlands Natur - Südestland" innerhalb
meiner Homepage.


Hier gibt es einen traurigen Artikel über die Verschmutzung
des Sees; ich werde ihn in naher Zukunft übersetzen.
.
.
.

Bildergalerie

.
.

westliches Ufer in der Nähe von Kallaste, April 2007


Dieses und folgende Bilder am Nordufer bei Kuru, August 2008










Dieses und folgende Bilder: Kauksi, Nordufer im August 2008











.
.
.

Übernachtungsmöglichkeiten

. .
Das Ufer des gesamten Sees ist bisher sehr natürlich geblieben
und sehr dünn besiedelt. Daher gibt es eigentlich nur am sand-

reichen Nordufer einige Privatunterkünfte, die gerne Ferien-

gäste für wenig Geld bei mittelmäßigem Komfort aufnehmen.
Die drei hier genannten (oder die in naher Zukunft noch genannt
werden) befinden sich alle zwischen bzw. bei Kauksi und Kuru.
.
.
______________________________________________________________
.
Kristi Bendi - KURU PUHKEMAJAD
Buchungen unter: 00372 56 906 876
oder: kuru.puhkemajad@mail.ee
Adresse: Kuru küla 41001, lisaku vald
Bankverbindung:
AS SEB Pank 10220053731015

Anlage: Ein sehr großer Garten mit wenigen kleinen, aber modernen Hütten
sowie einigen kleinen und größeren Ferienwohnungen. Die familär geführte
Anlage ist bis ins Detail sehr liebevoll gestaltet und wird sichtbar gepflegt.
WC und Duschen sind zentral, was aufgrund der wenigen Gäste nicht
störend ist. Der Preis für ein kleines Zimmer lag in der Hochsaison bei
150,- EEK/Person, also etwas weniger als 10,- Euro.
Die Sauna kann für stolze 500,- EEK zwei Stunden lang gemietet werden
(zusätzliche Stunden zum ermäßigten Preis).
Grillplatz und schöner Gartenessplatz vorhanden.

alles ist modern und sauber, zentraler Küchenraum

Wegbeschreibung:
Im "Dreieck" zwischen Kauksi, Alajõe und Jõhvi.
Nachdem Sie an einem kleinen Lebensmittelladen vorbeigefahren sind,
sollten Sie dieses Schild sehen:


.______________________________________________________________
.
Kauksi Rand - Kauksi Puhkeküla

deutschsprachige Homepage dazu vorhanden,
hier klicken


Diese Anlage befindet sich fast direkt am Strand, nur hohe
Sanddünen befinden sich noch dazwischen. Da die kleinen
Holzhäuschen im Wald unter zahlreichen Bäumen stehen,
macht die gesamte Anlage einen eher düsteren Eindruck.
Die Preise ab 140,- EEK/Person sind günstig, der Grillplatz
jedoch kostenpflichtig.
Fazit: Deutliches Plus ist die Nähe zum Strand. Wem jedoch
ein kleiner Fußmarsch von 1 km nichts ausmacht und es ins-
gesamt etwas ruhiger haben möchte, sollte die o. a. Anlage in
Kuru wählen, da sie moderner, schöner und gemütlicher ist.

______________________________________________________________
.
.
.
.

Einen Tag am Peipsi Järv - ein Erfahrungsbericht

.


.
Schon während der Anfahrt konnte ich diesen riesigen See dann
und wann von der Straße zwischen Kallaste und Kauksi aus auf
der rechten Seite im Hintergrund sehen. Das Westufer ist fast
völlig natürlich geblieben; so natürlich, dass es nur sehr wenige
Stellen gibt, wo man an den See überhaupt herankommt, da
dieser durch hohes Schilf breit und lang eingerahmt ist.
Nur an Stellen, an denen kleine Bäche in den See fließen und somit
die großen Schilfflächen unterbrochen werden, kann der See von
der Straße aus gesehen werden.
Als ich diesen See vorher auf einer Karte betrachtet hatte, fragte
ich mich, ob man wohl bei guter Sicht das russische Ufer im Hinter-
grund sehen könnte. Aber obwohl wir ungefähr an der schmalsten
Stelle vom Peipsi Järv waren, sah ich nur Wasser am Horizont;
keine Spur von Russland!
Als wir unser Ziel in Kauksi am Nordufer des Sees erreichten, sah
ich Richtung Wasser erst mal nur eine sehr hohe Sanddüne. Ist
man über diese geklettert, zeigt sich der Peipsi Järv von seiner
besten Seite: Ein langer Strand vom feinsten Sand, bewachsene
Dünen, die in Deutschland auf jeden Fall eingezäunt wären, sich
hier aber frei entfalten können und dahinter viel viel Wald -
aufgrund des sandigen Bodens hier am Nordufer eher viele Nadel-
bäume, vornehmlich Kiefern.
An diesem Tag war es sehr windig, eigentlich wie am Meer. Auch
der Gesamteindruck vom Strand und Wasser bis zum Horizont
ließen keinen Unterschied zu einem offenen Meer erkennen.
Jedoch war die Umgebung eingedeckt von lautem Getöse, dass
von sehr vielen kleinen Wellen verursacht wurde, die nicht meer-
typisch waren, weil sie eben recht niedrig und auch irgendwie sehr
unregelmäßig an den Strand geschwappt sind.
Erst etwas später merkte ich, dass das Wasser sehr dunkel wirkte.
Natürlich hängt die scheinbare Oberflächenfarbe von den Wolken
ab, also dachte ich erst, die grauen Wolken würden das Wasser
trüben. Als ich dann jedoch diese vielen kleinen Wellen betrachtete,
schienen diese schwarz zu sein. Ich schaute genauer hin und tat-
sächlich: Das Wasser sah aus wie nach einer Ölpest!
Plötzlich fiel mir ein Bericht über diesen See ein, den ich erst vor
einer Woche gelesen hatte: Natürlich keine Ölpest (Öltanker auf
einem See wären sehr uneffektiv), aber der Peipsi Järv wird um-
kippen, wenn niemand etwas dagegen tut; so wie es damals mit
dem Bodensee war, der gerade noch mit erheblichen finanziellen
Aufwand gerettet werden konnte.
Zu viele Düngemittel, zu viele Algen, daher die schwarze Farbe.
Ein Einwohner bestätigte unseren Verdacht und erwähnte, dass
der See sich schon seit einigen Jahren mit einer schwarzen Fär-
bung an dessen Anrainer und Touristen rächte.
Nun wollte ich aber schon seit langer Zeit mal im Peipsi Järv ba-
den. Die Sonne schien, und es war noch warm genug dazu - trotz
des Windes. Ich vermutete (oder vielmehr ich hoffte), dass die
Algen nicht schädlich für den Körper sein würden, wenn man das
Wasser nicht gerade trank, und zog eine Parallele zu unseren
deutschen Seen, die um diese Zeit auch oft algengrün, aber un-
schädlich für den Menschen waren.
Also hinein mit mir...


Es war kein Ekel, den ich verspürte, als ich immer tiefer hineinwatete;
auch keine Furcht vor irgendwelchen Gesundheitsschädigungen. Aber...
...trotzdem war es so unheimlich! Das Wasser war ja nicht so schwarz,
dass nach dem Baden auf der Haut eine Schicht wie Kohlenstaub aufge-
tragen war.
Nun brusttief im Wasser konnte ich meinen Bauchnabel nicht durch das
Wasser sehen. Es war unheimlich, so im dunklen Wasser! Man kann es
nicht so recht beschreiben und sich auch nicht vorstellen.
Ich fühlte mich, als wäre ich im Urmeer der Erde, völlig allein (es war
ja auch kein Mensch vor Ort und nichts deutete auf Zivilisation hin),
das ohrenbetäubende Getose der unzähligen Wellen, das Wasser fremd
und dunkel und die Möglichkeit, tausend Ungeheuer schwirrten mir um
die Beine herum, ohne dass ich davon überhaupt was mitbekommen
würde!
Um meinen langzeiten Wunsch nun endlich zu erfüllen, schwamm ich
im brusttiefen Wasser einige Züge und verließ es genauso eilig wie ich
geschwommen bin.
Wieder am schönen Strand schaute ich wehmütig zurück auf den großen
See. Im Wasser spiegelte sich dessen nahe Zukunft, war sie doch genauso
dunkel wie das Wasser selbst...
.
.
.